Würdigung von Freunden: Georg von der Vring
Was bleibt? Dem Dichter Georg von der Vring – einem von Piontek sehr geschätzten, 36 Jahre älteren Kollegen und Freund – erweist Piontek mit einer Trauerrede und einem Gedicht (Totenlitanei für von der Vring) die letzte Ehre. Der Dichter lebt in und mit seinem Werk fort:
„[D]er Tod behält nicht das letzte Wort.“
Als Herausgeber der Münchner Edition sorgte Piontek für die Veröffentlichung des 1927 erschienenen Antikriegsromans „Soldat Suhren“. Ein Roman, der von der Vring bekannt gemacht hat und der ihm, dem Kunstlehrer, fortan erlaubte, eine Existenz als Schriftsteller zu führen.
Literarisch schätzte Piontek an von der Vring aber vor allem dessen lyrisches „Talent“, die poetische Kraft, die Fähigkeit, Weltchaos in Poesie zu verwandeln.
„Ein Leben für die Poesie“ – diesen Leitgedanken betont Piontek in seinen Abschiedsworten für Georg von der Vring, der ein Zeitgenosse Gottfried Benns war; als Expressionist verstand sich von der Vring allerdings nicht. Vielmehr entwickelte er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil, den Piontek so sehr bewunderte.
In Pionteks Werk finden sich Interpretationen, in denen er eine Nähe der Lyrik von der Vrings zu seinem eigenen Frühwerk sieht. Piontek zählt dabei „Waldlager bei Billy“ zu seinen Lieblingsgedichten.
Anlässlich der Erinnerung an den 100. Geburtstag – von der Vring wurde am 30. Dezember 1889 geboren – erinnert Piontek in einem Beitrag für den Rheinischen Merkur / Christ und Welt an seinen Kollegen und Freund, der ebenfalls Mitglied an der Akademie der Schönen Künste war. Ein Gedicht mit dem Titel "Totenlitanei für von der Vring"ist eine lyrische Würdigung und Verneigung vor seinem Kollegen.