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Lauingen und Dillingen

Heinz Piontek: Foto im Studentenausweis

Von München nach Lauingen

Lauingen – Nachkriegsheimat, Neuanfang, Wendepunkte.

Für den jungen H.P brachte der Umzug von der noch von den Zerstörungen des Krieges gezeichneten Großstadt München in die schwäbische Provinz an der Donau Veränderungen in vielerlei Hinsicht mit sich. Sein lang gehegter Wunsch, Schriftsteller zu werden – mehr noch – seinen Lebensunterhalt als Autor zu verdienen, nahm hier seinen Anfang, die Weite der Donaulandschaft wurde zur Inspirationsquelle. Hier heiratete er die ebenfalls aus Kreuzburg stammende Gisela Dallmann.

Welche Beziehung hatte also er, der Heimatvertriebene, zu seiner ersten „festen“ Bleibe? In dichterischen Zeugnissen, in autobiographischen und essayistischen Betrachtungen sowie verschiedenen Reden gibt Heinz Piontek ein anschauliches Bild seiner ersten Lebensstation als junger Autor.

Heinz Piontek und seine Frau Gisela 1952 in der Burgstraße, Lauingen

Leben in Lauingen

Heinz Piontek. heiratete Gisela Dallmann 1951; das Ehepaar zog zunächst in die Dillinger Str. 20 1/2, später Egerländerstraße, ab Herbst 1952 bis 1955 war die Wohnung in der Dillinger Str. 24 das Zuhause.

In verschiedenen zeichnerischen Arbeiten, Skizzen „seines Daseins“, hält der Dichter seinen materiellen Neuanfang, seinen bescheidenen Wohlstand liebevoll fest.

Wirkungsstätten in Lauingen

Die Karte zeigt Pionteks Lebens- und Wirkungsstätten während seiner Lauinger Zeit.

Von Lauingen nach Dillingen

Der Lyriker, Essayist und Kritiker Hans Egon Holthusen (1913 - 1997 und Gisela Piontek in der Dillinger Wohnung, 30.11.1957: Piontek hat den in München lebenden Hans Egon Holthusen 1950 kennen gelernt. Um Heinz Pionteks Erfolg machte sich H.E. Holthusen verdient.

Lauingen, Stich von 1617. Aus: Geschichte der Stadt Lauingen. Von Bernhard Mayer. Dillingen 1866

Inspirationen – Landschaft und Menschen des schwäbischen Donautals

Ein alter Stich – Lauingen – inspiriert den Dichter zu philosophisch essayistischen Betrachtungen über Heimat, Heimatgefühle und Weltbild und lässt erahnen, wie sich Heinz Piontek die ihn umgebende Wirklichkeit und Abbildung von Wirklichkeit aneignet. Nicht fotographisch naturalistisch, aber auch nicht realistisch verklärend; eher existenzialistisch begreifend und fassend. Pionteks Blick aus dem Dachstubenfenster wird zur Basis seines poetischen Schaffens. Reale Existenz, Nachdenken über reale Gegebenheiten und Hervorbringung fiktiver poetischer Welten bedingen sich.

Rückschau

Heinz Piontek hatte seine Nachkriegsheimat lange verlassen – aber nicht vergessen. Wohlwollend und liebevoll erinnert er sich seiner schwäbisch-oberschlesischen Wurzeln.
Anlässlich der 1981 erfolgten Verleihung des Werner–Egk–Preises der Stadt Donauwörth zieht Heinz Piontek erneut Bilanz. Er hält Rückschau in seiner Dankesrede und erinnert sich an seine frühere Zeit an den Ufern der schönen Donau, beschreibt seine Empfindungen gegenüber seiner nun alten Nachkriegsheimat.