Konzeption
Konzeption und Auswahl
1.Ziel und Zweck
Das Projekt des Stelenwegs zwischen Lauingen und Dillingen soll zum einen der Würdigung, vor allem aber auch der Weckung der Interessen an dem aus Schlesien stammenden Schriftsteller dienen. Zugleich passen die Naturlandschaft und Poesie gut zueinander. Piontek fand nach dem Zweiten Weltkrieg im Lauingen und Dillingen eine neue Heimat, mit der er sich im besonderen Maße auch nach seinem Umzug nach München verbunden fühlte. In seinem Werk hat er die Landschaft des Donaurieds und den Fluss selber in oft topographisch genau bestimmbaren Gedichten und Erzählungen zum Gegenstand gemacht. Durch die auf den Stelen angebrachten Gedichte wie „Fischerhütte“, „Lauingen an der Donau“, „Bootsfahrt“, „Die Furt“ soll dem Spaziergänger / Wanderer an ausgewählten Landmarken anschaulich vor Augen geführt und die Betrachter dazu gebracht werden, über das Verhältnis von realen und literarischen Orten nachzudenken. Nun würde es nicht nur eine gewisse Eintönigkeit hervorrufen, sondern vor allem auch eine Verengung der Dichtung Heinz Pionteks bedeuten, wenn die Steleninschriften ausschließlich poetische Arbeiten enthielten, die sich auf den Raum an der Donau beziehen. Es ist darum gleichzeitig beabsichtigt, dem Betrachter der Stelen die Vielfalt des Werks von Heinz Piontek vor Augen zu führen. Gedichte wie „Im Wasser“, „Kondensstreifen“, „Anzeichen des Alters“, „Freies Geleit“ und „Drei Fragen“ setzen sich mit existentiellen Fragen auseinander. Die 14 für den Stelenweg ausgewählten Texte umfassen dabei die zeitliche Spanne zwischen dem ersten (1952) und dem letzten Gedichtband H. Pionteks (1998). Es wurde bei der Gedichtauswahl darauf geachtet, nur Verse zu präsentieren, die nicht gekürzt werden mussten; dort, wo bei den beiden Prosatexten Kürzungen notwendig wurden, wurden kleine Einheiten ausgewählt, die für sich selber sprechen.
Der Stelenweg will den Kulturtourismus der beiden Städte fördern. Der Weg entspricht somit einer aus der Antike überkommene Forderung, Dichtung solle sich auf das ästhetische Vergnügen und auf den gesellschaftlichen Nutzen richten.
2.Neue Besucherattraktion.
Auf einer am Donauufer etwa sechs Kilometer westöstlich langen Tour laden Gedichte und Prosatexte an vierzehn Stelen zum Innehalten ein. Die Texte gruppieren sich um die obere Hälfte der Stele und lassen sich dadurch gut lesen. Startpunkte sind die Brenzmündung oder die Staustufe in Dillingen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
An einigen Stationen können aus wetterfesten Boxen Faltblätter entnommen werden, die den Zugang zu dem Literaturweg vertiefen.
Der Weg, der sich nicht aufdrängt, sondern still zu entdecken ist, wird für die gesamte Region (und über sie hinaus) eine attraktive Sehenswürdigkeit sein! Einen längeren Weg am Flussentlang zu laufen, hilft zudem, Ruhe zu finden -
3. Auswahl der Texte
Bei der Auswahl handelt es sich um Gedichte meditativer Besinnung. Die Verse beabsichtigen aber nicht, den Betrachter etwa geistlich in Anspruch zu nehmen, sie wollen ihm vielmehr aus ihrer Vieldeutigkeit heraus einen je eigenen Zugang eröffnen. Gedichte sind kaum nur auf den einen bestimmten Ort festgeschrieben.
Die Einteilung der Gedichte in Zyklen gibt dem Weg entlang der Donau eine Struktur.
Liste der Gedichte/Texte
Stele Farbe Zyklus
1 Fischerhütte
2 Im Wasser blau Am Fluss I
3 Lauingen an der Donau
4 Biog. Skizze Lauingen
5 Die Furt
6 Prosa 1 grün Lauingen II
7 Kondensstreifen
8 Bootsfahrt
9 Drei Fragen
10 Freies Geleit
11 Bett rot Alltagsbeobachtungen III
12 Anzeichen des Alters
13 Volkslied
14 Prosa 2, Biog. Skizze violett Abschiedsgedanken IV