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Kreuzburger Impressionen

"Meine Vaterstadt, die oberschlesische Kreisstadt Kreuzburg, zählte damals vielleicht zwölftausend Einwohner: gut sechstausend Evangelische, fünfeinhalbtausend Katholiken sowie etwa dreihundert Israeliten. Zwanzig Kilometer nordöstlich verlief die Kreisgrenze zugleich als Reichsgrenze. Dahinter lag die Republik Polen. (Einst, für anderthalb Jahrhunderte, das unheimlich weite Rußland mit seinen Kosakenpatrouillen entlang der Grenzpfähle.) Kreuzburg war eine Stadt der Ämter, Schulen, Krankenanstalten und Geschäfte. Wenig Industrie: Zuckerrüben, Dachpappe, Holzstifte - doch immerhin Getreidemühlen von beträchtlicher Kapazität und geldbringende Sägewerke, deren Gattersägen nie stillzustehen schienen. Worauf man sich in der Stadt etwas zugute hielt, war ihr Eisenbahnknotenpunkt." (ZmL., S.14)

An verschiedenen Stellen seines Werks trifft man immer wieder auf Erinnerungen, ob in Prosa, als Gedicht oder Bild.

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Kreuzburg - Ring mit Rathaus; um 1935