Station 12 Anzeichen des Alters
„Anzeichen des Alters“ ist als Liebesgedicht zugleich eine Liebeserklärung an das Donauried, das mit den beiden kleinen Städten Heinz Piontek zur Nachkriegsheimat wurde.
In einem Brief an seine Schwester (19. Mai 1994) ruft Piontek Jahrzehnte nach seinem Fortgang die Jahre in Lauingen und Dillingen noch einmal auf:
„In 500 oder 600 Metern, von der rechten Straße aus, floss die Donau. Man sah sie lange nicht, wenn man sich ihr näherte. Egal, es war ein Katzensprung für Gisela und mich, wir mussten den etwas steilen Weg oder Pfad hinunter balancieren (es war mit Sicherheit die Urstromtalwand der Donau), ja dort konnte man längs des Stromes auf schmalen Pfad oder Treidelweg sich die Beine vertreten, und wenn man Lust hatte, auch stracks bis nach Dillingen marschieren. Auf unserer Donauseite war es besonders schön, die Bestände von „Auwäldern“ dufteten, die Wiesen rochen bitter nach geschnittenem Gras oder süß nach sonnengetrocknetem Heu. Dieses selten von Menschen nach Wochentagen begangene Uferstück war es auch, wo wir in die zwei- bis zweieinhalb Meter tiefe Donau hinunterglitten und schwammen, schwammen, eben: uns sattschwammen.“